Illustration von cloud-nativem Endpoint Management mit Microsoft Intune: Eine stilisierte Wolke verbindet sich mit verschiedenen Endgeräten (Smartphone, Tablet, Laptop), daneben ein Monitor mit Intune-Logo, Benutzericon und Checksymbol – symbolisiert zentrale, cloudbasierte Verwaltung von Endpoints.

Die technische und organisatorische Verwaltung von Endgeräten befindet sich in einer Übergangsphase. Klassische Modelle, die auf On-Premise Infrastrukturen und Domänen beruhen, stoßen zunehmend an funktionale und sicherheitstechnische Grenzen. Insbesondere in verteilten IT-Umgebungen mit wachsender Anzahl an mobilen und extern betriebenen Geräten entstehen neue Anforderungen an Skalierbarkeit, Automatisierung und Zugriffssteuerung. In diesem Kontext gewinnt das Konzept der „cloud-nativen Endpoints“ an Bedeutung. Es beschreibt einen modernen Ansatz zur Verwaltung von Geräten, der vollständig auf Cloud-Infrastrukturen basiert und klassische Abhängigkeiten von lokalen Systemen ablöst.

Das Wichtigste in Kürze

  • Cloud-native Endpoints werden komplett über die Cloud verwaltet – ohne lokale Infrastruktur.
  • Microsoft Intune bietet zentrale Steuerung, Sicherheit und Automatisierung.
  • Der Wechsel reduziert Komplexität, senkt Kosten und erhöht Skalierbarkeit.
  • Eine strukturierte Migration ist entscheidend für langfristigen Erfolg.

SOFTTAILOR unterstützt bei der Planung, Umsetzung und Optimierung cloud-nativer Endpoint-Strategien – praxisnah, technologieübergreifend und auf individuelle IT-Landschaften abgestimmt.

1. Was ist ein Cloud-native Endpoint?

Ein cloud-nativer Endpoint ist ein Endgerät – etwa ein Laptop, Tablet oder Smartphone –, das vollständig über cloudbasierte Dienste verwaltet und abgesichert wird. Im Gegensatz zu traditionellen Clients, die in lokalen Infrastrukturen eingebunden sind, benötigen cloud-native Endpoints keine direkte Anbindung an ein Firmennetzwerk oder klassische Verwaltungsserver.

Diese Geräte sind von Anfang an für den Betrieb in Cloud-Umgebungen konzipiert. Sie werden beispielsweise über automatisierte Prozesse wie Windows Autopilot bereitgestellt, authentifizieren sich per Entra ID (ehem. Azure Active Directory) und erhalten Sicherheits- und Konfigurationseinstellungen über Plattformen wie Microsoft Intune. Der Zugriff auf Unternehmensressourcen erfolgt in der Regel per Single Sign-On und unter Einhaltung moderner Sicherheitsstandards wie Conditional Access oder Multi-Faktor-Authentifizierung.

Ein weiteres zentrales Merkmal ist die Unabhängigkeit von traditionellen Domänenstrukturen und die Integration in ein modernes, oft Zero-Trust-basiertes Sicherheitsmodell. Das macht cloud-native Endpoints besonders geeignet für Organisationen, die Remote Work, flexible Gerätewahl und internationale Skalierung realisieren möchten.

Vorteile der Umstellung auf cloud-native Endpoints
Aspekt Vorteil
Skalierbarkeit und Resilienz ✅ Flexible Anpassung an Gerätezahlen mit integrierter Hochverfügbarkeit und Disaster-Recovery
Flexibilität und Nutzerorientierung ✅ Verwaltung unabhängig vom Standort, vereinfachtes Onboarding und bessere User Experience
Kosteneinsparnis ✅ Weniger Hardware, geringerer IT-Aufwand, automatische Feature-Rollouts ohne manuelle Eingriffe
Sicherheit ✅ Einheitliche Richtlinien, automatisierte Patches und Updates, hohe Compliance und reduzierte Angriffsflächen
Komplexitätsreduktion ✅ Konsolidierung von Tools, zentrale Steuerung über cloudbasierte Plattformen, Wegfall lokaler Abhängigkeiten

2. Herausforderungen bei der Umstellung

Die Migration von traditionellen zu cloud-nativen Endpoints ist mit einer Reihe von Herausforderungen verbunden, die technischer, organisatorischer und strategischer Natur sein können.

Ein zentrales Thema ist die Koexistenz unterschiedlicher Managementsysteme. In vielen Unternehmen existieren hybride Umgebungen mit Lösungen wie SCCM, Jamf oder AirWatch parallel. Die parallele Verwaltung verursacht nicht nur zusätzlichen Aufwand, sondern birgt auch Risiken in Bezug auf Konsistenz, Compliance und Sicherheit.

Ein weiteres Hindernis liegt in der Datenmigration und Systemintegration. Legacy-Systeme sind häufig tief in bestehende Prozesse eingebettet. Die vollständige Ablösung erfordert daher eine präzise Planung, inklusive der Berücksichtigung von Anwendungen, Richtlinien und Abhängigkeiten.

Zudem stellt der Wandel hohe Anforderungen an Change Management und Schulung. Mitarbeitende und IT-Teams müssen neue Tools und Prozesse verstehen und anwenden können. Ohne begleitende Trainingsmaßnahmen oder interne Kommunikation kann dies zu Akzeptanzproblemen oder ineffizientem Arbeiten führen.

Auch regulatorische Anforderungen wie Datenschutz und Compliance gewinnen an Bedeutung, insbesondere wenn sensible Unternehmensdaten über Cloud-Dienste verarbeitet werden. Unterschiedliche Standards, z. B. zwischen Intune und Systemen wie ServiceNow, können dabei die Berichtserstattung und Nachweispflichten erschweren.

3. Microsoft Intune als Schlüsseltechnologie

Gerätemanagement aus der Cloud:
Microsoft Intune ermöglicht die zentrale Verwaltung von Endgeräten über eine rein cloudbasierte Plattform. Es unterstützt Windows, macOS, iOS und Android und erlaubt die Konfiguration, Absicherung und Überwachung von Geräten ohne lokale Infrastruktur.Durch Intune als zentrale Plattform für alle Endgeräte können andere Lösungen abgeschafft und signifikante Lizenzkosten gespart werden. Darüber hinaus sinkt die administrative Komplexität.

Policy-Management und Automatisierung:
Über Intune lassen sich Sicherheitsrichtlinien, Konfigurationen und Applikationen automatisiert ausrollen. Dies umfasst unter anderem Passwortanforderungen, Verschlüsselungseinstellungen, App-Zuweisungen und Gerätekonfigurationen, die konsistent über alle Endpoints hinweg angewendet werden.

Integration in Microsoft 365:
Intune ist eng mit Entra ID, Microsoft Defender und weiteren M365-Komponenten verzahnt. Dadurch entsteht ein ganzheitlicher Verwaltungs- und Sicherheitsansatz, der besonders in Zero-Trust-Szenarien seine Stärken ausspielt.

Migration von bestehenden Systemen:
Viele Organisationen steigen von etablierten MDM-Lösungen wie Jamf oder AirWatch auf Microsoft Intune um. Aber das muss nicht abrupt passieren.Intune bietet umfassende Möglichkeiten zur Koexistenz und schrittweisen Umstellung.  

4. Erfolgreiche Migration – So gelingt der Umstieg

Initiale Bestandsaufnahme:
Vor dem Umstieg steht eine systematische Analyse der bestehenden IT-Landschaft. Welche Managementsysteme sind aktiv? Welche Endgeräte sind betroffen? Welche Sicherheitsrichtlinien gelten? Diese Bestandsaufnahme bildet die Grundlage für alle weiteren Schritte.

Architektur- und Designphase:
Ein Cloud-native Deployment beginnt mit einem konzeptionellen Lösungsdesign. Dazu gehören: Namenskonventionen, Designprinzipien für Skripte, ein Sicherheits- und Hardening-Konzept sowie die Definition der notwendigen Cloud-Ressourcen. Ziel ist es, ein konsistentes und wartbares Zielbild für die Endpoint-Architektur zu schaffen.

Entscheidung: Greenfield oder Co-Management:
Grundsätzlich bieten sich zwei Strategien an:

  1. Greenfield: Aufbau einer komplett neuen, cloudbasierten Umgebung mit Intune und paralleler Weiterbetrieb der bestehenden Struktur, bis alle Geräte ersetzt sind.
  1. Co-Management: Schrittweise Umstellung durch Verlagerung einzelner Workloads von bestehenden Systemen wie SCCM nach Intune – ein komplexerer, aber in manchen Szenarien notwendiger Ansatz.

Schrittweise Umsetzung und Pilotierung:
Nach dem Architekturdesign empfiehlt sich ein minimaler Proof of Concept (PoC) zur Überprüfung der Funktionalität im eigenen Kontext. Darauf folgt ein Pre-Pilot mit einer kleinen, technikaffinen Nutzergruppe zur Validierung des Konzepts. Erst nach dieser Phase beginnt der Hauptpilot mit einem größeren Nutzerkreis.

Schulung und Change-Management:
Ein zentrales Erfolgskriterium ist die frühzeitige Einbindung aller Beteiligten – sowohl IT-Teams als auch Endnutzer. Interne Schulungen und abgestimmte Kommunikationsmaßnahmen unterstützen die Akzeptanz und senken das Fehlerrisiko im Betrieb.

Security Review und Go-live-Vorbereitung:
Vor der produktiven Einführung empfiehlt sich eine Sicherheitsüberprüfung (z. B. Penetrationstest), um das gewählte Design technisch abzusichern. Parallel erfolgt die operative Vorbereitung des Go-live.

Betrieb und kontinuierliche Optimierung:
Nach dem Rollout beginnt der Regelbetrieb, begleitet von Monitoring, Evaluation und fortlaufender Verbesserung der Umgebung. Die Einführung cloud-nativer Strukturen ist kein einmaliges Projekt, sondern ein dynamischer Prozess.

Best Practices und Leitprinzipien:

  • On-Premises-Abhängigkeiten auf ein Minimum reduzieren
  • Bestehende Prozesse kritisch hinterfragen
  • Umstellungen als Chance zur Bereinigung veralteter Strukturen verstehen
  • Intune nicht als „SCCM in der Cloud“ begreifen – konzeptionelle und funktionale Unterschiede berücksichtigen
  • Moderne Lösungen mit den Möglichkeiten von Intune und Azure entwickeln

Die Umstellung auf cloud-native Endpoint-Verwaltung bietet die Chance, die Toollandschaft zu bereinigen – viele Funktionen, die früher separate Lösungen erforderten, sind heute bereits durch die modernen Features von Microsoft 365 abgedeckt.


Fazit

Cloud-native Client Management ist keine Zukunftsvision, sondern in vielen Organisationen bereits Realität. Die Vorteile liegen in einer skalierbaren, flexiblen und sichereren IT-Infrastruktur, die sich nahtlos in moderne Arbeitsmodelle integriert. Gleichzeitig erfordert der Wandel ein systematisches Vorgehen – von der Bestandsaufnahme über die Tool-Auswahl bis hin zu Schulung und Prozessanpassung.

Microsoft Intune hat sich dabei als eine zentrale Plattform etabliert, um diesen Übergang effizient und nachhaltig zu gestalten. Unterstützt durch Best Practices und erfahrene Partner wie SOFTTAILOR, lässt sich die Umstellung strategisch planen und erfolgreich umsetzen. Für Unternehmen, die sich mit dem Thema Modern Endpoint Management beschäftigen, stellt sich nicht mehr die Frage ob, sondern wie schnell und in welchem Umfang sie den Wandel vollziehen wollen.

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Über den Autor:

Dorian beschäftigt sich seit 2011 mit Unternehmens- und IT-Strategie. Aufgrund der Endpoint Security Defizite vieler Unternehmen und der Informationsüberflutung hat er die Endpoint Strategie entwickelt. Dorian ist Mitgründer des Expertenzirkels "Endpoint Management" im IAMCP e.V.

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