Sicherheitslücken gibt es in jeder IT-Landschaft – die Frage ist nur, ob sie erkannt werden bevor jemand anderes sie ausnutzt. Penetrationstests, oft einfach „Pentests“ genannt, gelten als eines der effektivsten Werkzeuge, um die eigene IT auf den Prüfstand zu stellen. Doch zwischen technischer Analyse, Bedrohungssimulation und realer Umsetzung entsteht häufig eine Lücke – und genau dort entscheidet sich, ob ein Unternehmen nur testet oder tatsächlich schützt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Pentests decken reale Schwachstellen auf, sind aber nur dann wirksam, wenn ihre Ergebnisse konsequent umgesetzt werden.
  • Typische Fehler wie zu enger Scope, fehlende Nachbereitung oder falsche Erwartungshaltungen schmälern den Nutzen vieler Tests erheblich.
  • Endgeräte sind das häufigste Einfallstor für Angreifer – über 90 % der erfolgreichen Ransomware-Angriffe nutzen unsichere oder schlecht gewartete Endpoints.

Softtailor unterstützt bei Systemhärtung, Patching und Endpoint Management – damit Sicherheitslücken gar nicht erst entstehen oder nach einem Pentest effektiv geschlossen werden können.

1 Was ist ein Penetrationstest?

Ein Penetrationstest (Pentest) ist eine kontrollierte Sicherheitsüberprüfung eines IT-Systems, bei der professionelle Sicherheitsexperten versuchen, Schwachstellen zu identifizieren und auszunutzen – ähnlich wie es echte Angreifer tun würden. Ziel ist es, potenzielle Sicherheitslücken frühzeitig aufzudecken, bevor sie von Cyberkriminellen entdeckt und missbraucht werden.

Im Gegensatz zu einem Vulnerability Scan, der automatisiert bekannte Schwachstellen erkennt, geht ein Pentest deutlich weiter: Tester denken und handeln wie Angreifer, nutzen manuelle Techniken und simulieren reale Angriffsszenarien. Dadurch erhalten Unternehmen eine realistische Einschätzung ihrer IT-Sicherheitslage.

Ein gut geplanter Pentest liefert:

  • Konkrete Angriffsszenarien und deren Erfolgschancen
  • Risikoabschätzungen für Geschäftsprozesse und Daten
  • Maßnahmenempfehlungen zur Behebung der entdeckten Schwachstellen

2 Warum sind Pentests heute so wichtig?

Cyberangriffe nehmen stetig zu – in Häufigkeit, Professionalität und wirtschaftlichem Schaden. Unternehmen jeder Größe stehen im Fadenkreuz von Angreifern, die automatisierte Tools, Zero-Day-Exploits und Social Engineering einsetzen. Ein professioneller Pentest hilft, diese Risiken messbar zu machen – und gezielt zu minimieren.

Wichtige Gründe für einen regelmäßigen Pentest:

  • Erhöhte Bedrohungslage: Neue Schwachstellen entstehen täglich. Pentests zeigen, wie verwundbar eure Systeme tatsächlich sind.
  • Compliance & rechtliche Anforderungen: Vorschriften wie DSGVO, KRITIS-Verordnung, ISO 27001 oder TISAX fordern oder empfehlen regelmäßige Sicherheitstests.
  • Kunden- und Reputationsschutz: Ein erfolgreicher Angriff kann enormen Reputationsschaden anrichten. Pentests sind ein aktives Mittel zur Vertrauensbildung bei Kunden, Partnern und Auditoren.

Pentests sind also nicht nur ein technisches Werkzeug – sie sind strategischer Bestandteil jeder modernen Sicherheitsarchitektur.

3 Die häufigsten Arten von Pentests

Pentests lassen sich auf unterschiedliche Weise klassifizieren – je nachdem, welche Informationen dem Tester vorliegen, welche Systeme geprüft werden sollen oder welche Bedrohung simuliert werden soll. Ein klarer Blick auf die verschiedenen Testarten hilft, das passende Szenario für die eigene Sicherheitsstrategie zu finden.

 

Nach Kenntnisstand des Testers

Je nachdem, wie viele Informationen der Pentester im Vorfeld über das Zielsystem erhält, ändert sich die Herangehensweise deutlich. Diese Kategorien orientieren sich an realen Angriffsszenarien – vom externen Angreifer bis hin zum Insider.

 

  • Black Box Testing: Der Tester hat keinerlei Vorkenntnisse. Wie ein externer Angreifer sammelt er zunächst öffentlich verfügbare Informationen und versucht dann, Schwachstellen zu finden und auszunutzen. Dieses Verfahren simuliert einen realen Angriff von außen.

  • White Box Testing: Hier erhält der Pentester vollständige Systeminformationen – zum Beispiel Quellcodes, Netzpläne oder Admin-Zugänge. Der Fokus liegt auf einer tiefgehenden Analyse, um selbst versteckte Schwachstellen aufzuspüren.

  • Grey Box Testing: Eine Mischform - Der Tester kennt ausgewählte Informationen, z. B. Benutzerzugänge oder Teilaspekte der Infrastruktur. Dieses Szenario spiegelt Bedrohungen wider, die von Geschäftspartnern, Mitarbeitern oder Dienstleistern ausgehen könnten.

Nach Angriffsziel und -umgebung

Auch das zu prüfende Umfeld beeinflusst die Art des Pentests maßgeblich. Hierbei geht es um die Angriffsfläche, die simuliert wird.

 

  • Externe Pentests: Ziel ist es, Systeme zu prüfen, die öffentlich erreichbar sind – etwa Webserver, VPN-Zugänge oder E-Mail-Gateways. Diese Tests spiegeln das typische Bedrohungsszenario durch externe Angreifer wider.

  • Interne Pentests: Hier wird das Szenario simuliert, dass sich der Angreifer bereits innerhalb des Firmennetzwerks befindet – etwa durch einen kompromittierten Rechner oder eine Schwachstelle im WLAN. Interne Tests sind besonders wichtig für den Schutz vor der Ausbreitung von Angreifern, sollten sie einen Einstiegspunkt finden und auch sog. Insider-Bedrohungen.

Nach Typ des geprüften Systems

Verschiedene Systeme erfordern unterschiedliche Testansätze – je nach technischer Architektur und Risikoprofil.

  • Application Pentest: Webanwendungen, Mobile-Apps oder Desktop-Software werden auf Schwachstellen wie SQL-Injections, XSS oder Authentifizierungsfehler getestet. Gerade bei Online-Diensten ist dieser Test unerlässlich.

  • Network Pentest: Hier liegt der Fokus auf Netzwerkinfrastruktur und Kommunikationswegen. Geprüft werden Firewalls, Switches, Server und Netzwerkprotokolle – sowohl intern als auch extern.

  • Social Engineering: Angriffe, die den „Faktor Mensch“ ins Visier nehmen: Phishing-Mails, Fake-Anrufe oder physische Zutrittsversuche. Dieser Testtyp prüft, wie anfällig Mitarbeitende für Manipulationen sind.

Gerade beim Social Engineering spielt SOFTTAILOR seine Stärke aus: Unser Ansatz verbindet die Sensibilisierung der Endnutzer mit dem technischen Schutz der Endgeräte. Denn ein geschulter Mitarbeitender allein reicht nicht aus – ebenso wenig wie ein gehärteter Laptop ohne Awareness. Erst das Zusammenspiel beider Komponenten schafft wirksame Sicherheit. Mit gezielten Phishing-Simulationen, realistischen Angriffsszenarien und begleitender Endpoint-Absicherung helfen wir Unternehmen, die letzte Verteidigungslinie zu stärken: die Verbindung zwischen Mensch und Maschine.

4 Häufige Fehler beim Pentest-Einsatz

Damit ein Pentest seinen vollen Nutzen entfalten kann, muss er sorgfältig geplant und nachbereitet werden. In der Praxis zeigen sich jedoch immer wieder typische Fehler, die den Erfolg eines Tests deutlich schmälern. Einer der häufigsten ist ein zu enger Scope: Wird der Testumfang zu stark eingeschränkt, etwa auf einzelne Systeme, bleiben potenziell gefährliche Schwachstellen im Umfeld unentdeckt. Auch die einmalige Durchführung ist problematisch – denn Sicherheitslücken entstehen laufend neu. Nur regelmäßige Tests bilden den aktuellen Bedrohungsstatus realistisch ab.

Ein zentrales Problem ist das fehlende oder verzögerte Nacharbeiten der Ergebnisse. Zwar liefert der Test konkrete Schwachstellen – doch deren Beseitigung kostet Zeit, benötigt Ressourcen und fällt häufig zwischen Zuständigkeiten. So wie auch Vulnerability Scans regelmäßig Hinweise liefern, ohne automatisch zu Verbesserungen zu führen, bleibt auch ein erfolgreich durchgeführter Pentest wirkungslos, wenn die Maßnahmen nicht konsequent umgesetzt werden.

Ebenso kritisch ist eine unklare Zieldefinition: Wenn vorab nicht klar festgelegt wird, was genau geprüft werden soll und welche Ergebnisse erwartet werden, kann der Test ins Leere laufen. Und nicht zuletzt begegnen uns immer wieder falsche Erwartungshaltungen – etwa die Annahme, ein Pentest sei eine Rundum-Versicherung gegen Cyberangriffe. In Wirklichkeit zeigt er auf, wo Handlungsbedarf besteht – nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Wer diese Stolperfallen kennt und gezielt vermeidet, sichert sich den maximalen Mehrwert aus seinem Pentest-Projekt – und erhöht nachhaltig das Sicherheitsniveau seiner IT.

5 Was kostet ein Pentest? – Aufwand, Ressourcen & Preisfaktoren

Die Kosten eines Penetrationstests variieren stark – je nach Umfang, Komplexität und Zielsetzung. Ein einfacher Test, etwa einer Webanwendung, kann ab rund 3.000 € starten. Komplexe Analysen ganzer IT-Infrastrukturen liegen häufig im fünfstelligen Bereich.

Entscheidend für die Preisgestaltung sind Faktoren wie der Umfang der geprüften Systeme, die Tiefe des Tests und die gewünschte Methodik. Auch der Informationsstand des Testers spielt eine Rolle: Ein Black-Box-Test erfordert mehr Recherche als ein White-Box-Test mit vollem Systemzugang. Zusätzlich beeinflussen spezielle Compliance-Anforderungen und die Qualifikation der Pentester die Kosten.

Ein seriöser Anbieter kalkuliert den Preis immer individuell – abgestimmt auf die konkrete Bedrohungslage und den tatsächlichen Bedarf. Letztlich ist ein professioneller Pentest eine Investition, die oft deutlich günstiger ist als die Folgen eines erfolgreichen Cyberangriffs.

6 Fazit – Pentesting zeigt Schwachstellen, wir machen Systeme sicher

Ein Pentest ist ein unverzichtbares Werkzeug, um reale Schwachstellen sichtbar zu machen – doch die meisten Sicherheitslücken entstehen nicht im Rechenzentrum, sondern an der Peripherie: am Endgerät. Studien zeigen, dass über 90 % erfolgreicher Ransomware-Angriffe auf unzureichend verwaltete oder veraltete Endpoints zurückgehen.

Genau hier setzt SOFTTAILOR an. Wir helfen Unternehmen dabei, ihre IT-Landschaft so aufzustellen, dass Pentests zum Prüfstein und nicht zum Weckruf werden: durch Systemhärtung, sicheres Patch Management, automatisierte Schwachstellenbehebung und gezielte Endpoint-Schutzmaßnahmen.

Wir bereiten Umgebungen auf Pentests vor, begleiten Kunden bei der Analyse der Ergebnisse und stellen sicher, dass identifizierte Schwachstellen konkret, effizient und nachhaltig geschlossen werden. In diesem Sinne wird der Pentest zum Prüfbericht – für die Qualität unserer täglichen Arbeit.

Über den Autor:

Dorian beschäftigt sich seit 2011 mit Unternehmens- und IT-Strategie. Aufgrund der Endpoint Security Defizite vieler Unternehmen und der Informationsüberflutung hat er die Endpoint Strategie entwickelt. Dorian ist Mitgründer des Expertenzirkels "Endpoint Management" im IAMCP e.V.

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